Zusätzlich zum bewährten Kompost und weiteren aus Grüngut hergestellten Produkten stellt die Kompostieranlage Seeland AG seit Ende Oktober auch wertvolles Biogas her. In der hochmodernen Vergärungsanlage mit grossem Zukunftspotential entsteht Biogas, das in einem 150kW-Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme verarbeitet wird.
Mit der Ende Oktober offiziell in den 24-Stunden-Betrieb übernommenen Biogasanlage „Kompoferm mini“ fand die vierte Ausbauetappe auf dem Betriebsgelände ihren Abschluss. Jährlich werden nun 4’500 Tonnen Grünabfälle in der hochmodernen Biogasanlage zu Biogas (Methan, CH4) vergoren.
Nach rund 18 Tagen Vergärung pro Fermenterboxe ist der Gärprozess soweit abgeschlossen, dass eine Neubefüllung möglich ist. Das Biogas wird einem eigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 150 kW elektrischer Leistung zugeführt, mit dem Strom und Wärme produziert werden.
Mit der gesamten anfallenden Energie können 38 % Strom und 46% Wärme produziert werden. Der Rest von 16 % sind Umwandlungsverluste.
Der so produzierte Stromüberschuss von 760’000 kWh und der Wärmeüberschuss von 730’000 kWh entsprechen ungefähr dem durchschnittlichen Jahresbedarf von 152 (Strom) resp. 73 (Wärme) Einfamilienhäusern. Der Strom wird ins öffentlichen Netz eingespiesen, die Abwärme wird zur Gebäudeheizung, der Trocknung von Kompost und von Holzschnitzeln verwendet.
Im Endausbau des „Biomassezentrum und Energiepark“ sind die Verarbeitung von 75’000 Tonnen Grünabfällen geplant. Davon sollen 55’000 Tonnen der Vergärung zugeführt werden – mit entsprechender Steigerung der resultierenden verwerttbaren Biogasmenge. Mit ein Ziel ist es dabei, die Überschusswärme in ein regionales Fernheiznetz einzubringen.
Die Vorbereitungen dazu sind auf verschiedenen Ebenen im Gang.